NACH OBEN

AUF EIN NEUES

01.01.2021

Das Glück, neu anfangen zu können, ist alles andere als selbstverständlich. Die Vergangenheit lastet auf der Gegenwart und der Zukunft. Die Gerechtigkeit fordert, sich der eigenen Geschichte zu stellen. Menschen können nichts ungeschehen machen.

01.01.2021

Sie sangen ein neues Lied
Offb 14,3

Das Glück, neu anfangen zu können, ist ein Gottesgeschenk. Nur Gott ist der Schöpfer, der das, was nicht ist, ins Dasein rufen kann, wie dem Apostel Paulus in der Erinnerung an Abraham aufgeht (Röm 4,17). Nur Gott ist der Erlöser, der die Menschen mit sich, auch mit ihrer Vergangenheit, versöhnen kann, wie Paulus im Blick auf seine eigene Person aufgeht: "Das Alte ist vergangen, siehe: Neues ist geworden" (2Kor 5,17).

Jedes Neujahr ist ein Datum, das auf die Chance verweist, neu anfangen zu können. Es hängt nicht an den guten Vorsätzen. Es hängt an der Zeit, die Gott schenkt.

2020 sei, denken viele, ein annus horribilis, das Gott sei Dank endlich vorbei ist. Aber indem die Zeit weitergeht, wird der Blick auf all das gelenkt, was im vergangenen Jahr neu angefangen hat und Zukunft vor sich hat: das Belastende und das Befreiende.

Das neue Lied, das der Johannesoffenbarung zufolge auf dem himmlischen Gottesberg angestimmt wird, kann noch niemand mitsingen, außer den 144.000, die in der symbolischen Welt des Sehers von Patmos schon vor Gott im Himmel stehen. 144.000 ist 12 x 12 x 1000: Vollendung hoch drei - und doch nur die winzig kleine Vorhut all derer, denen Gott den neuen Anfang verheißt, der kein Ende mehr kennen wird.

Ein gutes, gesundes, gesegnetes Neues Jahr 2021 wünscht

BoNT - Das Team vom Lehrstuhl Neues Testament in Bochum.