NACH OBEN

Kinderliebe

Emil Nolde (1910)
"Lasset die Kinder zu mir kommen"
(Mk 10,13-16)








Missbrauch und Schutz

Die UNO hat in einem Bericht die katholische Kirche zwar für ihre nachhaltige Arbeit mit Kindern und Jugendlichen vielfach gelobt, jedoch auch eine Reihe von Kritikpunkten genannt.
Zum Abschluss der Master-Vorlesung über das Liebesgebot nimmt Prof. Thomas Söding zum aktuellen Thema Stellung. Die Vorlesung ist heute, 06. Februar, 12-13 Uhr im Raum GA 03/149.
Seine Posotion:
Die katholische Kirche muss sich der Kritik stellen. Der Missbrauchsskandal zeigt, dass sie nicht auf dem hohen Ross der Moralität sitzen darf.
Die katholische Kirche ist aber die größte Kinderschutzbewegung der Welt. Jesus hat Maßstäbe gesetzt. Die Taufe, die religiöse Erziehung und die persönliche Bildung von Kindern sind ein Kennzeichen kirchlicher Arbeit seit langer Zeit. Kirchliche Jugendarbeit spielt eine wichtige Rolle in der ethischen Orientierung der heutigen Gesellschaft.
Desto schlimmer sind die Missbrauchsfälle.
Der UNO-Bericht bedarf einer differenzierten Bewertung. Die katholische Kirche darf sich dem kritischen Dialog nicht verweigern. Es gibt einen großen Reformbedarf, auch im Kirchenrecht. Entscheidend ist Prävention, sowohl in den sozialen Strukruen als auch in den Leitbildern der Kinderrechte und der Kindererziehung.
Die katholische Kirche muss aber auch ihrerseits kritische Fragen stellen, wie es um den Kinderschutz bestellt ist, wenn Abtreibung legalisiert wird und stabile familiäre Beziehungen, in denen Kinder aufwachsen können, politisch nicht hinreichend gefördert werden.