Hier finden Sie die Auflistung aller in diesem Semester angebotenen Veranstaltungen.
Seit der Pastoralkonstitution ‚Gaudium et spes‘ (GS) hat die Pastoraltheologie zu einem neuen Selbstverständnis gefunden. Sie ist nicht länger die Anwendungswissenschaft der Dogmatik; sie ist nicht die Berufslehre für Priester oder für Hauptamtliche Laien in der kirchlichen Praxis; und sie ist auch nicht die Software der Kirche für den angeblich nötigen Überlebenskampf in einer säkularen Umgebung.
Vielmehr ist Pastoraltheologie heute das Entdeckungsunternehmen des ganzen Volkes Gottes, die ‚Zeichen der Zeit‘ an den Orten und Situationen ihrer kulturellen Gegenwart zu lesen und zu verstehen. So hat es GS formuliert. Gemeint ist keine Kleinigkeit: Es geht darum, jene Zeichen und Orte zu identifizieren, in denen sich Gott hier und heute als der erweist, der sein Versprechen hält, für die ‚Welt‘ präsent zu sein. Für diese Entdeckung braucht man eine pastorale Theologie: eine kontextsensible ‚Theologie der Welt‘, eine präsentische Theologie der Offenbarung, eine pluralitätsfreudige Theologie der Freiheit.
Die Vorlesung erarbeitet die wesentlichen geschichtlichen Etappen und Einsichten der Pastoraltheologie. Sie reflektiert über den enormen dogmatischen Sprachfortschritt, den das Vatikanum II mit der Konstitution ‚Gaudium et spes‘ ermöglicht hat. Und sie vertieft den aktuell stark diskutierten Ansatz einer pragmatistischen Pastoral(theologie).
Zeit: Mi. 10-12 Uhr | Raum: GA 7/139 | Beginn: 28.10.2015 | Module: VI, VII (BA); VI, IX (MA); M4 (MagTh) | VSPL-Nr.: 020120
Literaturhinweise:
"Jetzt müssen die Laien mal 'ran" - so kann man es derzeit an vielen Orten der aktuellen Großbaustelle 'Kirche' hören. Bei weniger Priestern und Hautpamtlichen, weniger Gebäuden, weniger Prestige - bei allgemeinem Rückbau von Ressourcen also - müsse jetzt eine neue Ära eingeleitet werden, in der Ehrenamtliche die Präsenz der Kirche vor Ort sichern.
Einige theologische Figuren für diese Entwicklung wurden neu entdeckt: die Taufe als Grundsakrament aller, das Gemeinsame Priestertum der Gläubigen, die Charismen der Einzelnen, die missionarische Dimension des Christseins u.a.
"Jetzt müssen die Laien 'ran" - das Problem ist, wie anfällig diese Programmansage für den Verdacht der Lückenbüßerei ist; wie schnell man moderne Selbst- und Mitbestimmungsideale in Kirche nur halbherzig verwirklicht sieht; wie schnell man sich fragt, ob man dann nicht auch Ernst macht und z.B. kommunalpolitische Erfahrungen mit Engagementförderung und zivilgesellschaftlicher Mobilisierung auf kirchliches Leben überträgt.
Eine spannende Gemengelage - sowohl ekklesiologisch wie strategisch.
Im Hauptseminar erarbeiten wir die pastoralplanerischen Kontexte, einschlägige politologische Erkenntnisse und theologische Begründungsdiskurse.
Den Hauptteil des Seminares nimmt eine Exkursion im Januar 2016 ein. Wir fahren ins Bistum Hildesheim, nach Duderstadt. Hier wurde eines der ersten Zentren für Kirchenentwicklung eröffnet, das Ehrenamtliche coachen soll für neue Aufgaben. Die Exkursion besteht der Besichtigung sowie aus Gesprächen mit den Verantwortlichen und natürlich einigen Ehrenamtlichen.
Zeit: 16.15 - 17.45Uhr | Raum: GABF 04/354 | Beginn: 27.10.2015 | Termine: 27.10., 10.11., 01.12., 15.12.; 15.01.-16.01.2016 Exkursion in das Zentrum für Kirchenentwicklung Duderstadt (www.zentrum- kirchenentwicklung.de) (Beitrag an Gesamtkosten 30€/Person erhoben) | Module: VI, VII (BA); VI, IX (MA); M11, M22 (MagTh) | VSPL-Nr.: 020122
Literaturhinweise:
Bei Unfällen, Schicksalsschlägen oder Katastrophen heisst es in der Berichterstattung oft lapidar: "Die Opfer wurden psychisch betreut." Was nicht so bekannt ist: Viele Opfer werden auch seelsorglich betreut. Und noch mehr:
Auch die Betreuer der Opfer brauchen Betreuung - ebenfalls oft genug ein auch seelsorgliches Bedürfnis.
Die pastoralen Profis, die diese Aufgaben übernehmen, heißen 'Notfallseelsorger'. Sie sind in Bereitschaftsdienste eingeteilt, 24/7. Sie tragen ein Handy, das sie sofort von jeder Tätigkeit wegholt. Sie sind da, wo Menschen sterben; sie überbringen Todesnachrichten; sie halten Menschen, die in Ohnmacht fallen; sie sprechen, wo es einem die Sprache verschlägt; sie schweigen, wo man mehr als Teilnahme nicht bieten kann.
Notfallseelsorger sind oft pastorale Hauptamtliche der Kirche, also Priester, Diakone, Pastoralreferent*inn/en. Viele aber sind hauptamtlich Polizisten, Feuerwehrleute, Sanitäter oder vom Technischen Hilfswerk und haben sich pastoral weitergebildet.
Das Seminar erarbeitet Hintergründe und Konkretionen des eher unbekannten Praxisfeldes Notfallseelsorge. Es dockt an die Fortbildungsreihe der Katholisch-Theologischen Fakultät an, die seit Jahren Veranstaltungen für Notfallseelsorger in NRW organisiert. Hier lernt man Experten aus dem Bereich der Notfallseelsorger genauso kennen wie die Seelsorger selber.
Zeit: 10.15-16.15 Uhr | Raum: Veranstaltungszentrum (VZ) Saal 2a. | Beginn: verpflichtende Einführungssitzung am 19.10. von 15.30 – 18.00 Uhr in nahe gelegener Feuerwehrwache (genaue Information wird bekanntgegeben). | Termine: 21.10.15, 25.11.15, 20.01.16, 17.02.16; Abschlussbesprechung (15.15-16.15 Uhr) | Module: VI, VII (BA); VII (MA); M22 (MagTh) | VSPL-Nr.: 020121
Literaturhinweise:
Das Oberseminar dient den Wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen, Doktorand*inn/en und sonstigen Qualifikand*inn/en der Pastoraltheologie zur fachlichen und kollegialen Vertiefung ihrer Arbeiten sowie zur Diskussion ausgewählter Themen aktueller Pastoraltheologie.
Zeit: Mo. 14.40-17.00 Uhr (n. Absprache) | Ort: ZAP | Beginn: n. V. | VSPL-Nr.: 020123
Literaturhinweise:
nach Absprache.
Das Kolloquium dient den Doktorand*inn/en der Pastoraltheologie der gemeinsamen Diskussion über ihre Arbeiten und Thesen. Die Termine werden per E-Mail an die betreffenden Personen bekanntgegeben.
Zeit: Mo. 19.00-21.30 Uhr (n. Absprache) | Ort: ZAP | Beginn: n. V. | VSPL-Nr.: 020124
Literaturhinweise:
werden in den Sitzungen benannt.